Hochbegabung und Neurodiversität – Frau Dr. Karin Joder im Gespräch

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Hochbegabung und Neurodiversität als Chance für Unternehmen

Dr. Karin Joder ist Betriebswirtin (VWA), Diplom-Psychologin, Gesundheitswissenschaftlerin (MPH) und Gründerin der Clever People GmbH in der Schweiz. Sie ist selbst hochbegabt und hat ihr Studium auch deshalb gewählt, um sich und andere besser zu verstehen. Heute unterstützt sie hochbegabte und neurodiverse Menschen dabei, ihre besonderen Stärken zu erkennen, einzusetzen und sichtbar zu machen.

Mit ihrer CleverPeople-Community schafft sie eine Plattform für Persönlichkeiten, die sich im Alltag oft als „Aliens“ fühlen, die keinen Smalltalk mögen, aber in einem Deep Dive zu Höchstform auflaufen.

Für Unternehmen liegt hier ein enormes, oft übersehenes Potenzial – wenn es darum geht, Mitarbeitermotivation zu fördern, Mental Health zu sichern und Burnout vorzubeugen.

Was versteht man unter Neurodiversität?

Neurodiversität umfasst Menschen, deren Wahrnehmung, Denken und Fühlen von der sogenannten Norm abweicht. Dazu zählen Hochbegabung, Hochsensibilität, Hochkreativität, Synästhesie und das Autismus-Spektrum.

  • Hochbegabung steht für außergewöhnliche kognitive Fähigkeiten, analytisches Denken und schnelle Auffassungsgabe.
  • Hochsensibilität bringt eine feine Wahrnehmung von Stimmungen und Details mit sich.
  • Hochkreative entwickeln unkonventionelle Ideen und treiben Innovation an.
  • Synästhetiker:innen verknüpfen Informationen in Farben, Formen oder Klängen und schaffen neue Perspektiven.
  • Menschen im Autismus-Spektrum arbeiten besonders präzise, strukturiert und sind oft in Stabsfunktionen wertvoll.

Diese Vielfalt ist kein Störfaktor – sondern eine Ressource, die Unternehmen nutzen sollten.

Welche Herausforderungen erleben hochbegabte oder neurodiverse Mitarbeitende im Job?

Im Unternehmenskontext stoßen diese Persönlichkeiten häufig auf Missverständnisse:

  • Sie langweilen sich bei Routineaufgaben.
  • Sie neigen zu Überforderung durch hohe Ansprüche an sich selbst.
  • Sie erleben Burnout-Gefahr, wenn sie sich nicht verstanden fühlen.
  • Sie wechseln häufiger den Job, wenn Strukturen zu starr sind.

Gerade deshalb ist es entscheidend, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Dr. phil. Karin Joder | Gründerin der Clever-People GmbH

Wie können Unternehmen Potenziale besser erkennen und fördern?

Dr. Karin Joder benennt u.a. folgende Punkte:

  • Selbstbestimmtes Arbeiten ermöglichen – Autonomie ist der Schlüssel zur Motivation.
  • Den individuellen Biorhythmus berücksichtigen – flexible Arbeitszeiten nutzen.
  • Freiheit geben – möglichst viel Gestaltungsraum innerhalb des Rahmens.
  • Feedback und Weiterentwicklung fördern – Orientierung und Anerkennung sind wichtig.
  • Vertrauen als Führungsprinzip – Kontrolle verhindert Kreativität.

Wer diese Bedingungen schafft, bekommt Mitarbeitende, die überdurchschnittliche Leistungen bringen – nicht aus Zwang, sondern aus innerer Motivation.

Warum Führungskräfte Vertrauen lernen müssen

Hochbegabte und neurodiverse Mitarbeitende bewegen sich oft in Spannungsfeldern: Sie wollen autonom arbeiten, haben gleichzeitig aber höchste Ansprüche an Ergebnisse. Hier sind Führungskräfte gefragt, die Vertrauen schenken, statt Kontrolle auszuüben.

Das bedeutet auch: Die eigene Haltung zu reflektieren.

Traue ich meinen Mitarbeitenden wirklich zu, selbstbestimmt zu arbeiten? Oder halte ich an klassischen Führungsbildern fest?

Geht das in jeder Branche?

Nicht jede Branche kann Neurodiversität in gleichem Maße integrieren.

Im Handwerk etwa sind Abläufe oft so festgelegt, dass wenig Spielraum für selbstbestimmtes Arbeiten bleibt.

Doch in Zukunftsbereichen wie der Koordination von KI-Projekten, in Strategie, Forschung und Innovationsmanagement sind neurodiverse Persönlichkeiten besonders gefragt. Hier können sie ihre außergewöhnlichen Denkweisen einbringen – und entscheidende Wettbewerbsvorteile schaffen.

Fazit für Entscheider:innen und HR

Hochbegabung und Neurodiversität sind kein „Spezialthema“, sondern eine strategische Ressource.
Unternehmen, die diese Potenziale erkennen und fördern, profitieren doppelt:

  1. Mitarbeitermotivation steigt – durch Selbstbestimmung und Anerkennung.
  2. Burnout wird vermieden – weil Mitarbeitende in ihrem Rhythmus arbeiten können.
  3. Innovationskraft wächst – durch kreative und tiefgehende Denkansätze.

Die Zukunft gehört Organisationen, die Vielfalt nicht nur integrieren, sondern wertschätzen.

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Die Folge mit Dr. Karin Joder erscheint offiziell am 12.09.2025.
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Astrid Göschel M.A.

Seit 20 Jahren unterstütze ich Unternehmen und Unternehmer*innen dabei, ihre Ziele auf direktem Weg und gemeinsam mit allen Beteiligten zu erreichen. Heute bin ich in der Lage, eine Komplett-Lösung anzubieten, mit der meine Kund*innen gemeinsam mit mir systematisch den Weg vom Start- zum Zielpunkt gehen – messbar, nachvollziehbar und stets erfolgreich.

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