Die Kraft der kleinen Augenblicke: Warum Befremdung der Schlüssel zu Balance ist

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Stellen Sie sich vor, was ich erlebt habe.

Ich bin zu einem Geburtstag eingeladen. Den Gastgeber kenne ich noch nicht. Eine Freundin hat mich mitgebracht. Wir sitzen draußen im Garten. Das Barbecue knistert. Die Stimmung ist heiter, fast schwerelos. Wir lachen, teilen Geschichten, verlieren uns im Augenblick. Kinder wirbeln ausgelassen durchs Grün, ihre Rufe mischen sich mit dem Klirren der Gläser. Champagner und Wein fangen das Sonnenlicht ein. Ein goldenes Funkeln, das beim Anstoßen einen warmen Klang hinterlässt. Aus den Lautsprechern schwebt leise Musik, die Luft ist voller Wärme und Vertrautheit.

Und plötzlich, von jetzt auf gleich, ändert sich alles.

Eine Wespe schwirrt um den Tisch. Erst landet sie bei mir. Ich weiche kurz zurück, stehe auf, warte, bis sie wieder weiterfliegt, und setze mich dann wieder hin. Ich atme durch und denke: „Gut, das war’s.“

Doch die Wespe kommt wieder – diesmal setzt sie sich direkt auf den Teller meines Gegenübers. Und in diesem Moment passiert etwas, das mich starr werden lässt.

Mein Tischnachbar greift mit der Gabel zu, spießt die Wespe auf, zieht sie mitten auf seinen Teller, schneidet noch einmal mit dem Messer darüber – und legt sie dann achtlos beiseite. Ohne mit der Wimper zu zucken, isst er mit demselben Besteck sein Steak weiter. Als ob nichts geschehen wäre.

Der Schockmoment

Ich merke, wie mir die Luft wegbleibt. Für mich war das nicht einfach nur eine Wespe. Für mich war das ein Symbol.

Ein Lebewesen, das zufällig dort gelandet ist. Ein Stück Natur, das neugierig war.

Und für ihn? Nur ein Störfaktor, der sofort beseitigt wird.

In diesem Augenblick prallen Welten aufeinander:

  • Hier mein Reflex: Respekt vor dem Leben, Achtsamkeit, die Störung integrieren.
  • Dort sein Reflex: Kontrolle, Eliminieren, „Problem gelöst“.

Ich spüre, wie mich das schockiert. Es ist nicht die Wespe allein, sondern was sie sichtbar macht: unterschiedliche Systeme, unterschiedliche Werte.

Befremdungsstress – wenn innere Alarmglocken läuten

Solche Momente kennen wir alle. Von einer Sekunde auf die andere ist da ein Unbehagen. Atem stockt, Herz schlägt schneller.

Das ist Befremdungsstress – ein Begriff, den ich geprägt habe für diese kleinen Schockmomente, in denen etwas überhaupt nicht mit unserem inneren Kompass zusammenpasst.

Auf der sichtbaren Ebene geht es nur um eine Wespe. Auf der unsichtbaren Ebene geht es um Werte.

Zeit für mich gedanklich zu stoppen:

  • Wie gehen wir mit Leben um?
  • Wie begegnen wir Störungen?
  • Sehen wir etwas als Bedrohung oder als Teil des Ganzen?

Die Chance im Unbehagen

Das Entscheidende ist nicht (nur), ob die Wespe lebt oder stirbt. Das Entscheidende ist, wie wir mit unserem eigenen Erleben umgehen.

Denn in solchen Momenten steckt ein kleiner, aber wertvoller mentaler Boxenstopp.

Meine pragmatische Wunderformel hilft hier:

👉 Erkennen – Anerkennen – Entscheiden – Entschieden handeln.

  • Erkennen: Da passiert gerade etwas, das mich schockiert.
  • Anerkennen: Ja, es löst in mir Unbehagen aus.
  • Entscheiden: Wie will ich damit umgehen – innerlich oder nach außen?
  • Handeln: Abstand nehmen, Grenze setzen oder es bewusst als anderes System stehen lassen.

Führung beginnt im Kleinen

Solche Szenen sind Miniaturen des Lebens. Manchmal geht es um eine Wespe, manchmal um ein Gespräch, manchmal um ein Business-Meeting.

Immer wieder stehen wir vor der gleichen Aufgabe:

  • bei uns bleiben,
  • unsere Werte in Form eines inneren Werte-Konfliktes spüren,
  • das Unbehagen aushalten (lernen),
  • und danach bewusst entscheiden.

Das ist balanzielle Selbstführung. Und genau dadurch bleibt Erfolg leicht – weil wir uns nicht verschlucken lassen, sondern klar in unserer eigenen Ordnung bleiben.

Meine Einladung an Sie

Wann haben Sie das letzte Mal so einen Moment erlebt, der Sie irritiert oder geschockt hat? Haben Sie nur darüber erzählt, um Bestätigung zu bekommen? Oder haben Sie die Chance genutzt, daraus Klarheit über sich selbst zu gewinnen?

Probieren Sie es beim nächsten Mal aus:

👉 Erkennen – Anerkennen – Entscheiden – Entschieden handeln.

So werden aus kleinen Krisen große Lernmomente.

Sie bleiben gesund, gelassen – und immer auf Ihrer eigenen Spur.

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen einmal den 1-Satz-Kräfte-Check erleben wollen, melden Sie sich gerne. Mehr Information unter: www.astridgoeschel.com

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Astrid Göschel M.A.

Seit 20 Jahren unterstütze ich Unternehmen und Unternehmer*innen dabei, ihre Ziele auf direktem Weg und gemeinsam mit allen Beteiligten zu erreichen. Heute bin ich in der Lage, eine Komplett-Lösung anzubieten, mit der meine Kund*innen gemeinsam mit mir systematisch den Weg vom Start- zum Zielpunkt gehen – messbar, nachvollziehbar und stets erfolgreich.

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by Astrid Göschel M.A.

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