Was ich von Umberto Eco über Erfolg, Wahrheit und Bescheidenheit gelernt habe

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Die Welt wird lauter – aber Tiefe wird seltener

In einer Welt, die immer schneller und spektakulärer werden will, könnte man fast glauben, Bescheidenheit sei ein Relikt der Vergangenheit. Doch genau das Gegenteil ist wahr: Gerade heute brauchen wir die Fähigkeit, Tiefe und Echtheit wieder wertzuschätzen.

Akademische Bescheidenheit – eine Haltung, die heute mehr denn je gebraucht wird

Der große Sprachwissenschaftler und Hermeneutiker Umberto Eco beschreibt in seinem Werk „Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt“ die Bedeutung akademischer Bescheidenheit: Nicht Lautstärke, nicht Selbstdarstellung, sondern die stille, respektvolle Suche nach Wahrheit macht echte Kompetenz aus.

Wissen bedeutet, sich selbst nicht zum Mittelpunkt zu machen

Während meiner intensiven Beschäftigung mit Ecos Denkweise und meiner Überlegung, eine Promotion zum Thema „Resonanz in der Transformation“ zu schreiben, wurde mir klar: Wirkliche Wirksamkeit entsteht nicht durch Überhöhung des eigenen Ichs – sondern durch die Demut, sich in ein größeres Ganzes einzufügen.

Was mich prägt: Substanz statt Drama

In meiner Arbeit – ob als Entwicklerin des Mentalen Boxenstopp-Prinzips® oder als Impulsgeberin zum Thema Befremdungsstress – folge ich dieser Überzeugung:

  • Nicht sich selbst inszenieren, sondern einer / der Sache dienen.
  • Nicht Effekte jagen, sondern Resonanz schaffen.
  • Nicht Geschichten aufblasen, sondern echte Verbindung ermöglichen.

Rückmeldungen nehme ich ernst – und bleibe doch meinem Weg treu

Mutig Feedback annehmen, reflektieren, entscheiden:

Ich nehme die Hinweise, die ich aktuell und wiederholt erhalte, ernst. Dazu gehören zum Beispiel:

  • „Tritt lauter auf (Stimme!) und rede mehr über Dich als über die Sache.“
  • „Du bist nicht anschlussfähig in traditionellen Medien, wenn du nicht linear, kurz und knapp formulierst.“
  • „Tja (Seufzer auf der anderen Seite!). Du bist halt ein komplexer Denker mit Tiefgang. Das könnte kompliziert werden …!“

Ich arbeite kontinuierlich an meiner Weiterentwicklung und freue mich über jede Art von Rückmeldung.

Gleichzeitig möchte ich zu bedenken geben:
1. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind hochkomplex. Wenn wir versuchen, sie in eine zu lineare, vereinfachte Sprache zu pressen, täuschen wir uns selbst.

2. Komplexe Probleme lassen sich nicht lösen, indem wir sie auf Schlagzeilenlänge reduzieren und dann schnell zum nächsten Thema springen

Im Gegenteil: Wir riskieren, den internationalen Anschluss zu verlieren, wenn wir nicht bereit sind, uns auf die Tiefe, Vielfalt und Vielschichtigkeit dieser Themen wirklich einzulassen.

Doch ich bleibe meiner Haltung treu:

Wahre Stärke liegt nicht in der Lautstärke, sondern in der inneren Klarheit.

Echte Verbindung entsteht in der Stille

Gerade heute brauchen wir Räume, in denen Menschen nicht nur sprechen, sondern auch zuhören – wo wir uns wieder tief in die Augen schauen (uns wirklich sehen und wahrnehmen), wo wir innehalten, spüren – und erst dann handeln. Innehalten. Zuhören. Sich wirklich sehen. Spüren. Dann handeln. Das ist die Basis für Resonanz, Wandel und echten, nachhaltigen Erfolg.

Mein Schlussgedanke: Bescheidenheit als Kraftquelle

Bescheidenheit ist nicht unbedingt ein Zeichen von Unsicherheit oder Schwäche. Sie kann auch Ausdruck von innerer Reife sein – und sie ist der Boden, auf dem echter, nachhaltiger Erfolg wächst. Gerade in einer spektakulären, oft auf schnelle Effekte ausgerichteten Welt brauchen wir diese stille Kraft dringender denn je.

Promoviere ich?

Kurze Antwort:
👉 Nein.

Warum?
Ich wurde abgelehnt – und das habe ich als Unternehmerin, die schnelle Entscheidungen liebt und Simultanität schätzt, einfach sachlich ad acta gelegt.

Die Begründungen?

  • Zu alt!
  • Nicht anschlussfähig!
  • Als Linguistin zu exotisch, um in einem Fach wie Soziologie zu promovieren.

Ach ja – die schönste Frage kam auch noch:
👉 „Warum wollen Sie denn in Ihrem Alter noch promovieren und eine Professur anstreben?“

Meine innere Antwort:
Weil ich Freude am Denken habe. Weil ich nicht aufhöre zu lernen. Und weil Neugier keine Altersgrenze kennt.

Aber gut – in diesem Fall: Haken dran ✔️
Denn zum Glück gibt es im Unternehmertum keine Zulassungsstelle für frische Ideen.

(Und mal ehrlich: Schnelligkeit, Pragmatismus und echte Wirkung machen sowieso mehr Spaß als lange Verwaltungsvorgänge.)

Literaturhinweis

Umberto Eco: „Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften.“

Originaltitel: Come si fa una tesi di laurea, München 1977 (Neuauflage 2010), Hanser Verlag.


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Astrid Göschel M.A.

Seit 20 Jahren unterstütze ich Unternehmen und Unternehmer*innen dabei, ihre Ziele auf direktem Weg und gemeinsam mit allen Beteiligten zu erreichen. Heute bin ich in der Lage, eine Komplett-Lösung anzubieten, mit der meine Kund*innen gemeinsam mit mir systematisch den Weg vom Start- zum Zielpunkt gehen – messbar, nachvollziehbar und stets erfolgreich.

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